Das niederländische Wirtschaftsministerium hat eine neue Strategie entwickelt. Die sogenannte EXPORT STRATEGIE. Diese wurde entwickelt um ethische Diskussionen zu ermöglichen, bevor vorschnelle Exportgenehmigungen für Lebendtiere entschieden werden. Sie ist nur beim Export von Lebendtieren in nicht EU-Länder anwendbar. Wenn bei außereuropäischen Lebendtierexporten ethische Zweifel bestehen, werden vorerst keine Exportbescheinigungen ausgehändigt, stattdessen wird erst eine „moralische Vertretbarkeitsprüfung“ angeordnet. Beteiligte Akteure werden dafür kontaktiert und zu ihren Meinungen und Erfahrungen befragt. Das niederländische Wirtschaftsministerium hat Tierschutzbedenken auf der Exportstrecke in die Türkei geäußert und deshalb Eyes on Animals um ein Treffen gebeten. Im Moment liegen ihnen Anfragen von niederländischen Exporteuren und Händlern vor Mastrinder in die Türkei zu exportieren. EonA übergab hierzu alle Rechercheergebnisse die in den letzten 2 Jahren gemeinsam mit der Animal Welfare Foundation bei Grenzeinsätzen und bei Tiertransportkontrollen auf dieser Exportroute gesammelt wurden. Wir machten deutlich, dass die Infrastruktur an der Grenze und am Zollbereich für die Abfertigung einer so großen Anzahl von Transporten nicht ausreicht. Die Wartezeiten sind immer noch zu lang, die Temperaturunterschiede zwischen den beiden Ländern sind im Sommer extrem und die Tiere können sich nicht akklimatisieren. Kranke und verletzte Tiere müssen auf den Transportern leiden, anstatt notgetötet zu werden. Und viele EU-Exporteure fälschen weiterhin die Transportpapiere und betrügen beim Zahlungsverkehr. Zudem übergehen einige Fahrer Kontrollstationen und übersteigen die erlaubten Transportzeiten. Wir sind der Meinung, solange diese Punkte sich nicht drastisch verbessern, dürfen keine weiteren Ausfuhrgenehmigungen durch das niederländische Ministerium ausgestellt werden.
Home » Inspektionen » Transporte » Treffen mit dem Wirtschaftsministerium- Lebendtierexporte in die Türkei