Am frühen Morgen fährt das EonA/AWF-Team erneut zum Tiermarkt in Tuzla. Uns wurde erzählt, dass hier heute Verkaufstag sei. Das stimmt jedoch nicht, es ist sehr ruhig und die Pferche sind fast vollständig leer. Der Marktdirektor kommt auf uns zu und bietet an uns den Markt zu zeigen. Mit einem Arbeiter gehen wir über den Markt. Wir sehen Tiere, die nicht verkauft wurden und noch vereinzelt in Pferchen sind. Manche Pferche für Schafe sind sehr gut ausgestattet mit dickem Einstreu, sauberem Wasser, Futter und viel Platz (siehe Foto oben). Im Innenraum des Marktgebäudes ist es sauber und kühl, da die Wände hoch und die Mauern massiv sind. Einige Pferche sind jedoch in schlechtem Pflegezustand. Der Arbeiter erklärt das damit, dass manche Händler die Pferche mieten, um dort die Tiere bis zum den nächsten Verkaufstag unterzubringen. Die „Mieter“ seien für den Zustand der Pferche selbst verantwortlich. Wir sehen zwei Kühe und ein Kalb in einem dreckigen Pferch ohne Einstreu. Die Kühe sind an kurzen Stricken angebunden und können nur auf blankem Beton liegen. Der Besitzer kommt zweimal am Tag um sie zu melken. Wir schlagen vor den Kühen eine Strohunterlage zu geben, was aber nicht gemacht wird, mit der Begründung, dass das Sache des Besitzers sei. Der Markt selbst macht einen sauberen Eindruck – die Luft ist gut, kein Güllegestank und keine Fliegen. Ein Arbeiter erklärt uns, dass die Pferche täglich gereinigt und die nassen Stellen mit Kalkpulver bestreut würden. Wir können das auf unserem Rundgang auch mehrmals beobachten. Wir werden das Foto der Kühe ohne Einstreu an den Marktdirektor schicken und ihn bitten, es zur Pflicht zu machen, dass alle Tiere auf seinem Markt ausreichend Einstreu haben, auch die in den vermieteten Pferchen. Ist ein Tierbesitzer zu arm, sollte der Markt Einstreu zu einem günstigeren Preis oder gar kostenlos zur Verfügung stellen.