Ein EonA/AWF-Team ist diese Woche in der Türkei unterwegs um Schlachtbetriebe zu kontrollieren. Wir möchten so viele Schlachthöfe wie möglich besuchen, die Rinder und Schafe aus EU-Ländern schlachten. Die Tiere kommen aus Ländern wie Ungarn, Litauen, Bulgarien, Lettland, Polen und Estland. Wir wissen, dass die Tiere auf diesen Langstreckentransporten sehr stark leiden – aber wie ist es bei der Ankunft in den Schlachtbetrieben? Heute dürfen wir schon einen Schlachthof besichtigen. Da wir weiterhin mit diesem Betrieb zusammenarbeiten möchten, um Tierschutzverbesserungen durchzusetzten, nennen wir hier nicht seinen Namen. Sie führen uns durch die Anlage und zeigen uns die Gerätschaften. Die Wartebuchten haben eingebaute Tränken und sind überdacht. Einige Schafe wurden gefüttert. Allerdings ist der Boden im Treibgang sehr rutschig. Die Wände des Treibgangs für Rinder sind nicht gemauert – Treibgänge aus Gittern ängstigen die Tiere, da sie Schatten und Personen sehen können, die sie zögern lassen. Zudem können sie durch die Gitter den gesamten Schlachtprozess sehen. Auch die Einzelbox in der das Rind zur Schlachtung aufgehängt wird hat keinen geriffelten Boden oder Anti-Gripp. Wir dürfen bei der Schlachtung eines Schafes zusehen. Die Schafe werden über ein enges Förderband auf die obere Ebene getrieben. Ihnen wird nacheinander eine Kette ans Hinterbein gehängt an der sie dann nach oben gezogen werden. Ohne jegliche Betäubung werden sie an einem Bein hängend per Förderband ungefähr 2 Meter zu einer Drainagefläche befördert, wo ihnen die Kehle durchgeschnitten wird. Die Schlachtung der Rinder ist für heute vorbei, aber sie zeigen uns den Schlachtraum. Der Boden ist voller Blut und sehr glitschig. Wir dürfen morgen wieder kommen um die Schlachtung der Rinder zu sehen. Trotz unserer Bedenken, was den Umgang und den Schlachtprozess hier angeht, sind wir jedoch froh, dass die Veterinäre des Schlachtbetriebes offen für Gespräche mit uns und unsere Kritikpunkte sind. Das ist der erste Schritt für Verbesserungen. Wir werden mit ihnen weiterhin in Kontakt bleiben und kontrollieren, ob unserer Verbesserungsvorschläge umgesetzt wurden.
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