Heute besuchte Eyes on Animals einen Milchviehbetrieb in der Provinz Limburg. Dieser Familienbetrieb besitzt 150 Milchkühe (Holsteiner) und 135 Kälber. Jährlich gibt jede Milchkuh durchschnittlich 9000 Liter Milch.
Im Alter von 14 Monaten werden die Kühe das erste Mal besamt. Die Kühe sind also zwei Jahre alt, wenn sie ihr erstes Kalb gebären. Das Kalb darf die ersten 8 Stunden bei seiner Mutter bleiben, um das wichtige Kolostrum zu erhalten. Nach nur 8 Stunden wird das Kalb von seiner Mutter getrennt und in einer so genannten `Babykrippe´ aufgestallt. Das ist eine einzelne Außenbox mit einem Dach und etwas Stroh. Die Kälber werden immer draußen aufgestallt, egal ob es Sommer oder Winter ist.
Die Mutterkuh bleibt etwa 3 Tage an dem Ort an dem sie geboren hat. Die kleinen Bullen bleiben etwa 10 Tage lang draußen in den so genannten `Babykrippen´. Nach dieser Zeit, werden sie an einen anderen Ort gebracht, um gemästet zu werden. Die kleinen Färsen hingegen werden in kleinen Gruppenställen untergebracht, in denen sie mit 2-3 anderen Kälbern zusammen sind. (Im Vergleich zum Bio-Betrieb, den wir kürzlich besucht haben, ist dieser Zeitraum viel kürzer: Im Bio-Betrieb wurden die Färsen 2 Wochen lang in Einzelkäfigen gehalten).
Die Ohrmarken werden innerhalb von 4 Tagen angebracht. Nach 2 Wochen enthörnt der Tierarzt die Kälber unter örtlicher Betäubung. Die Kälber leiden danach unter Schmerzen, was auffällt, weil sie danach ihre Köpfe nicht durch die Gitterstäbe stecken wollen um zu trinken. Die Kälber erhalten keinerlei Medizin, um die Schmerzen danach zu lindern.
Im Durchschnitt gebärt eine Kuh bis zu 4 Kälber und im Alter von 6 oder 7 Jahren wird sie zum Schlachthaus transportiert. Auf diesem speziellen Betrieb haben die Kühe keine Möglichkeit ins Freie zu gehen oder zu grasen. Der Grund hierfür ist, daß der Landwirt zu wenig Grünfläche besitzt. Die Felder werden für die Produktion von Kuhfutter verwendet. Als wir den Landwirt fragten, ob er die Kühe gerne nach draußen lassen würde, wenn er mehr Fläche hätte, antwortete er mit ja. Aber solange die Verbraucher sehr billige Milch nachfragen, werden die Kühe nicht die Möglichkeit bekommen nach draußen zu gehen.
Eyes on Animals bedankt sich bei diesem Landwirt für die Führung durch seinen Milchbetrieb.