Heute besuchten wir unangekündigt das Schlachthaus ESBRO, um genauer zu sehen wie mit dem Hitzeprotokoll (das die Geflügelbranche selbst erstellt hat) umgegangen wird. Der Geflügelsektor ist nicht an das „Protokoll Lebendviehtransporte bei extremen Temperaturen“ gebunden, sodass die Anlieferung über den ganzen Tag erfolgen kann.
Bei diesem Schlachthaus wird 18 Stunden am Tag geschlachtet; das kann niemals konform sein mit dem nationalen Protokoll.
Als wir gegen 13 Uhr im Schlachthaus ankamen, betrug die Außentemperatur 40,6 Grad Celsius. Ziemlich bald sahen wir, wie ein voll beladener Transporter mit Masthähnchen ankam. Und so lange wir da waren, ging es so weiter. Immerhin konnten die Transporter direkt in den Stall fahren. Für den Fall, dass das nicht gleich möglich war, stand draussen ein umgerüsteter Transporter mit Ventilatoren zum Kühlen, aber auch der Asphalt wurde feucht gehalten.

Ein Journalist vom Radiosender NPO Radio 1 begleitete uns. Sein Bericht wurde am 25. Juli ausgestrahlt. Sehen Sie HIER.
Wir sprachen mit dem Manger über die Maßnahmen die im Schlachthaus eingeführt wurden, um diesen hohen Temperaturen entgegenzuwirken und brachten unsere Bedenken zum Ausdruck. Wir sind der Meinung, dass bei solch hohen Temperaturen keine Lebendviehtransporte stattfinden sollten. Oder wenn nötig, dann nur Nachts. Der Manager verstand, dass es am Besten wäre, Nachts zu schlachten.
Zu diesen Problem schien es auch bereits Kontakt zur NVWA gegeben zu haben. Die NVWA bestätigte das. Unglücklicherweise löst das Verschieben des Schlachtens auf die Nacht in diesem Fall das Problem nicht. Denn letztendlich: mit 18 Schlachtstunden am Tag ist man immer mit der Versorgung der Tiere teilweise in der Hitze. Somit sollte zur Verschiebung der Schlachtzeiten an heißen Sommertagen auch eine Reduzierung der Schlachtstunden stattfinden. Damit würde die Versorgung der Masthähnchen in den Zeitraum, in dem die Außentemperatur noch akzeptabel ist, passen.
Wir danken ESBRO für ihre Offenheit und natürlich auch für die kühlen Getränke, die dem Journalisten und uns in der Kantine angeboten wurden.