Am 29. Mai besuchten wir unangekündigt einen der größten Ziegen-Milchbetriebe in den Niederlanden: PeBe in Schaijk. Der Stall machte einen guten Eindruck. Es gab durch die Dachfenster genug Tageslicht und die Seitenfenster waren geöffnet. Somit gab es auch genügend Frischluft. Die Ziegen standen auf einer dicken Schicht Einstreu und hatten ausreichend Bewegungsfreiheit. Es gab rotierende Bürsten, an denen sich die Ziegen kratzen konnten. Die Ziegen nutzten sie dankbar. Die Ziegen werden in einem großen Melkkarussell (170 Stände) gemolken. Da die Ziegen während des Melkvorgangs mit Pellets gefüttert werden, gehen sie freiwillig ins Karussell. Sehen Sie hier das Video.
Es gibt Ziegenböcke die im Natursprung decken. Damit die Ziegen Milch produzieren, müssen sie jedes Jahr gebären. Die Ziegen-Babys werden aber sofort nach der Geburt von ihren Müttern getrennt. Die Weibchen werden für die Milchproduktion groß gezogen. Das übernehmen spezielle Aufzuchtbetriebe. Die Brüder Peter meinten, dass die Sterberate gering sei (1.3%), weil die weiblichen Zicklein nicht mit Tieren aus anderen Betrieben gemischt werden. Bei unserem Besuch waren bereits alle Zicklein vom Hof, bis auf eines, das vermutlich zu spät geboren wurde.
Die Brüder Peter sagten uns, dass die männlichen Zicklein (Böcke) von Händlern aufgekauft werden und im Alter von nur 2-7 Tagen zu Mastanlagen gebracht werden. Leider wissen sie nicht, wo diese Mastanlagen sind. Nur der Händler wisse das. Eyes on Animals würde diese Mastanlagen gerne besuchen, weil dort die Sterberate oft sehr hoch ist. Das liegt daran, weil die jungen Böcke aus diversen Milchbetrieben zusammen eingestallt werden (neue fremde Keime) und sie durch das frühe Trennen von ihren Müttern kein Kolostrum bekommen (erste Muttermilch enthält wichtige Antikörper). Zudem wird in den Mastanlagen wenig Medizin angewendet. Zum einen, um die Kosten gering zu halten und Rückstände im Fleisch zu vermeiden. Allerdings führt das dazu, dass die jungen Böcke, die krank werden, nicht behandelt werden. Wir möchten Geert-Jan und Marcel für ihre Gastfreundschaft danken und dass wir die Gelegenheit hatten, die Anlage zu besichtigen und Fragen zu stellen.