Vom 14. bis 16. März 2019 recherchierten vier Teams von Eyes on Animals und L214 über das Wohlergehen junger irischer Kälber auf dem Seeweg von Rosslare (IE) und Cherbourg (FR) zu den endgültigen Zielorten via Straße. Wir kontrollierten die Tierschutzbedingungen an den Kontrollstellen, beim Transport und bei der Ankunft auf den Betrieben. Zwei Transporter (Shortall und McCreery) wurden bis zu ihrem Zielort, einer Kälbermastanlage in Holland begleitet. Ein anderer Transporter (Martin O’Neill) wurde zur Kontrollstelle in Abbeville (FR) begleitet, von der er nach Spanien, ohne Aufsicht eines NGO Teams weiterfuhr. Die Teams dokumentierten zahlreiche schwerwiegende Verstöße:
- Tierquälerei an der Kontrollstelle Qualivia in Tollevast (Treten und Schlagen der Kälber, Ziehen an den Ohren, Kälber wurden auf den Boden geworfen und angesprungen).
- Einige Transporter legten keine Ruhe- und Futterpausen in unmittelbarer Nähe von Cherbourg ein, somit wurde gegen maximale Reisezeiten (19 Stunden), sowie Ruhe- und Fütterungszeiten verstoßen.
- Unangemessene Trinkvorrichtungen an Bord.
- Verstöße gegen die höchstzulässigen Lenkzeiten, riskant für das Wohlergehen der Tiere, andere Verkehrsteilnehmer und den Fahrer selbst.
Obwohl wir in den niederländischen Mastbetrieben keine Rechtsverstöße feststellen konnten, sind EonA und L214 der Meinung, dass die Zustände in diesen Betrieben völlig unzumutbar und überholt sind. Nach einer langen und anstrengenden Reise werden die Kälbchen in Einzelboxen gesteckt in denen sie nicht laufen, rennen oder spielen können. Darüber hinaus hat der Boden kein weiches Einstreu (sie müssen auf blanken harten Spaltenböden liegen). Die Kälber sind ihr ganzes Leben lang ohne Beschäftigungsmöglichkeiten eingesperrt. Diese jungen Tiere in diesen engen dunklen Holzboxen zu sehen ist eine Schande für den angeborenen Wert der Tiere und entspricht in keinstem Maße ihren Verhaltensbedürfnissen.
L214 und Eyes on Animals werden eine Anklage gegen die Kontrollstelle Qualivia in Tollevast und einen ihrer Mitarbeiter für die brutalen Misshandlungen der Kälber erheben. Die Amtlichen Behörden werden über die dokumentierten Verstöße informiert und zur sofortigen Maßnahmenergreifung aufgefordert werden. Wir werden auch eine Campagne und eine Petition starten um den Transport nicht abgesetzter Tiere zu stoppen, da noch auf Milch angewiesene und auf den Beinen wackelige Tiere, auf so langen Transporten nicht angemessen versorgt werden können.