Am 29. September traf sich Eyes on Animals im Ministerium für Wirtschaft, um über die Überwachung und Durchsetzung der Tierschutzgesetze auf niederländischen Pferdemärkten zu sprechen. Wir haben darauf hingewiesen, dass wir die Einhaltung und Umsetzung der Tierschutz- und Tierschutztransportgesetzte sowie des (freiwilligen) Protokolls für Pferdemärkte als unzureichend sehen.
Jeder, der ein Tier für wirtschaftliche Zwecke transportiert, muss die Verordnung zum Schutz von Tieren beim Transport (EG) Nr. 1/2005 einhalten. Das gilt auch für alle, die ihre Pferde zum Pferdemarkt fahren. An den Tagen, an denen die drei größten niederländischen Pferdemärkte abgehalten werden, konzentrieren sich die Inspektoren der NVWA vorwiegend auf die großen (oft internationalen) Transporter. Diese werden auf den umliegenden Straßen stichprobenartig kontrolliert und manchmal versuchen Transporteure die Ausfuhrbestimmungen der Märkte zu umgehen.
Allerdings halten wir es nicht für richtig, dass in den Niederlanden der Großteil der Verkäufer, kleinere Händler und Privatbesitzer, nicht auf die Einhaltung der Tierschutztransportverordnung kontrolliert werden. Alle Verkäufer sollten vollständige Transportpapiere für ihre Pferde mit sich führen. Zudem sollten Fahrer, die mehr als drei Pferde transportieren, einen Befähigungsnachweis haben.
Wir äußerten auch Bedenken über die unzureichenden Kontrollen im Eingangsbereich: Gesundheitsprüfungen durch (lokale) Tierärzte sind meist unzureichend und die Equidenpässe und Halter der Tiere werden nicht kontrolliert. EonA ist der Meinung, dass diese Punkte wichtig sind, um geeignete Rahmenbedingungen für die Einhaltung der Gesetze zu schaffen und den Tierschutz besser zu überwachen.
Wir haben auch über die Tatsache gesprochen, dass die Gemeinde Tynaarlo, die den Pferdemarkt Zuidlaren genehmigt und subventioniert, kürzlich als erste „Pferdemarktstadt“ zusätzliche Verordnungen für ihren Pferdemarkt ausgearbeitet hatte. Im Frühjahr hatte Tynaarlo angekündigt große Tierschutzverbesserungen zu machen. Aber leider war nach der finalen Verabschiedung der Verordnung durch die Gemeindeverwaltung Tynaarlo davon nicht mehr viel übrig. Eyes on Animals würde gerne sehen, dass die niederländischen Gemeinden als Teil ihrer CSR-Politik und wegen ihrer ‘Sorgfaltspflicht’ für Tiere, striktere Verordnungen auferlegen bevor sie Pferdemärkte genehmigen. Den Markt kürzer zu gestalten wäre ein Anliegen, da wir aufgrund der langen Wartezeiten, die bis zu 18 Stunden dauern können, schon extrem geschwächte Tiere gesehen haben.
Zudem sollte man es den Händlern erschweren, Pferde von einem Markt zum anderen zu sammeln, national sowie international. Es gibt nicht genügend staatliche Kontrollen, was die niederländischen Märkte beim internationalen Pferdehandel betrifft. Neben Tierschutzrisiken bieten sich hier Betrügereien im Lebensmittelgeschäft an und es bestehen sogar gesundheitliche Risiken für Menschen, wenn Fleisch kranker Tiere in die Lebensmittelkette gelangt.
Das Ministerium für Wirtschaft hat gesagt, dass es unsere Bedenken sehr ernst nimmt.