Hühner werden nicht länger an ihren Beinen, den Kopf nach unten hängend, gepackt und zu vier oder fünf Tiere gleichzeitig in Transportkisten gestopft, wenn sie den Hof verlassen, um ins Schlachthaus zu gelangen. Eyes on Animals machte die niederländische Geflügelindustrie mit der „niederländischen EonA Fangmethode“ bekannt. Der niederländische Geflügel- und Eierhof „Rondeel“ ist der erste, der darauf umstellt.
Hühner in Biohaltung, Freilandhaltung, Boden- oder Käfighaltung: Obwohl ihr Leben unterschiedlich ist, erwartet sie das gleiche Schicksal. Sobald sie zum Schlachthaus gehen müssen, werden sie schnell und grob gepackt und in Transportkisten gestopft. Die Hallen müssen so schnell wie möglich geleert werden und drinnen sind Tausende von Vögeln. Die Hühner werden an ihren Beinen gepackt und 3 bis 5 kommen, mit dem Kopf nach unten, gleichzeitig in die Transportkisten. Eingeklemmte Flügel, Köpfe und Krallen sowie andere Verletzungen: der Hühner-Fänger hat meist zu wenig Zeit, um auf sie zu achten. Weil Zeit Geld ist.
Eyes on Animals besteht darauf, dass es auch anders gemacht werden kann. So führt man seit einigen Jahren Schulungen für Hühner-Fänger durch und macht die niederländische Geflügelindustrie mit der „niederländischen EonA Fang-Methode“ bekannt. Bei dieser Methode werden die Hühner weder an den Beinen gepackt, noch hängen sie kopfüber – was für sie anstrengend und schmerzvoll ist. Hierbei werden maximal zwei Hühner gleichzeitig aufrecht gefasst und auch aufrecht in die Transportkiste gesetzt. Die niederländische EonA Fangmethode wurde gemeinsam mit Rondeel und dem Fangteam von Den Ouden optimiert. Das Fangen dauert zwar jetzt 1,5 bis 2 mal länger als die konventionelle Methode, aber es geht überraschend schnell.
Peter Koelewijn von Rondeel: „Das niederländische EonA Prinzip passt zu unserer Philosophie. Das bedeutet, dass wir uns an das Tier anpassen müssen, statt umgekehrt. Wir denken, dass für unser Unternehmen das Fangen nach der niederländischen EonA Methode umsetzbar und genau die richtige Methode ist.“
Praxistest
Vergangene Woche setzte Eyes on Animals zusammen mit dem Den Ouden Oirschot Fängerteam – zu erstem Mal überhaupt – die „niederländische EonA Fangmethode“ bei Rondeel im großen Maßstab in die Praxis um. Die Fang- und Ladezeit war kürzer als erwartet und Lärmmessungen bestätigten, dass die Hühner weniger leiden. „Hühner machen hohe schreiende Geräusche, wenn sie Angst oder Schmerzen haben; dieser Klang geht direkt durch dich hindurch. Während des Fangens mit der niederländischen EonA Methode war es in der Halle fast komplett ruhig. Der Unterschied zum regulären Fangen ist so deutlich zu hören, dass es eigentlich keine Lärmmessung braucht,“ sagt Madelaine Looije von Eyes on Animals.
Das Geflügelgreif-Unternehmen Den Ouden ist ebenfalls positiver Meinung. Joep van de Waarenburg: „Am Anfang waren wir etwas skeptisch, aber es ging tatsächlich viel reibungsloser und schneller als erwartet.“
Die Dierenbescherming, die niederländische Organisation zum Schutz der Tiere (Beter Leven Keurmerk) und das Geflügelunternehmen Kipster zeigen ebenfalls Interesse an der niederländischen EonA Fangmethode. Hoffentlich werden noch mehr Geflügelhöfe folgen und Verantwortung dafür übernehmen, dass Hühner auf humanere Art gefangen und verladen werden.