Unser EonA/AWF Einsatzteam ist in Begleitung eines Professors der Veterinärfakultät der Istanbuler Universität möchte sich mit dem Direktor des Aygüler Schlachthofes in Kazan treffen. Wir waren im Dezember 2013 hier und wollen heute prüfen, ob es bereits Verbesserungen gibt. Damals waren die Böden ungeeignet und rutschig, viele Rinder gingen zum Teil mehrfach zu Boden, auch wurden Elektrotreiber an den Genitalien eingesetzt, Bullen mit 900 kg wurden an einem Bein aufgehängt, während ein Schlachter sie vier bis fünf Mal mit einem Messer schnitt. Das alles bei vollem Bewusstsein, die Tiere schrien minutenlang vor Schmerz und Panik. Wir haben damals unseren Bericht an den Manager des Schlachthofes und das Landwirtschaftsministerium geschickt. Wir versprachen, das Thema nicht den Medien zu übergeben, wenn der Schlachthof Verbesserungen einführt.
Im Februar teilte der Schlachthof uns mit, dass sie unsere Vorschläge aufgreifen wollen. Wir wurden eingeladen, im März eine Kontrolle durchzuführen. Heute morgen zeigt sich der Schlachthofmanager alles andere als freundlich. Er lehnt es ab, mit uns zu sprechen und uns in den Schlachthof zu lassen. Er beschuldigt uns, schlecht über seinen Schlachthof zu sprechen. Obwohl uns ein Veterinär zur Hilfe kommt, verweigert uns der Schlachthofdirektor weiterhin den Zutritt. Der Veterinär arbeitet für den Schlachthof, was uns letztlich nicht weiterbringt. Er muss tun, was sein Boss im sagt. Weil wir befürchten müssen, dass sich die Verhältnisse im Schlachthof nicht verbessert haben und der Manager jedes Gespräch ablehnt, entscheiden wir uns, diesen Fall ab sofort anderes zu behandeln. Leider gibt es in der Türkei kein Gesetz, welches die Tiere im Schlachtvorgang schützt, aber die Türkei ist Mitglied der OIE. Wir hoffen, der Schlachthofmanager wird sein Tun nochmals überdenken und einlenken.