Die Bullen zeigen erste Anzeichen von Erschöpfung. Das AWF/EonA-Team vor Ort hat die Versorgung der Bullen mit Futter und Wasser sichergestellt, aber die Tiere brauchen dringend Zucker, um schmerzhafte Muskelkrämpfe zu vermeiden; viele Bullen liegen und wirken apathisch. Unsere Teams versuchen so viel wie möglich zu tun. Ein Insider sagte uns, dass an dieser Grenze schon ein ähnlicher Vorfall passiert ist – die Behörden ließen alle Tiere an Bord sterben und verbrannten sie dann. Wir waren von dieser Nachricht schockiert und konnten das nicht wieder zulassen. Heute telefonierten wir mit dem Assistenten des bulgarischen Chefveterinärs, um ihm seine Handlungspflicht klarzumachen. Wenn die Bullen an Bord sterben, liegt es in der Verantwortung des bulgarischen Veterinäramtes, nicht nur an den Letten, die den Transport vor 10 Tagen fälschlicherweise genehmigt hatten. Wir haben sie wissen lassen, dass wir die bulgarischen und türkischen Medien involviert haben, die regelmäßig über diesen Vorfall berichten (die Medienklips und Artikel finden Sie auf unserer Homepage unter „EonA in den Medien“).
Unserer Meinung nach ist die einzige humane Lösung, die bulgarischen Beamten zur sofortigen Nottötung der Bullen zu drängen. Da sie sowieso für die Schlachtung bestimmt sind, bliebe ihnen so das qualvolle Warten auf dem überfüllten Transporter erspart. Wir haben gehört, dass endlich Verhandlungen stattfinden und dass am Wochenende eine Entscheidung gefällt werden soll.
Unser Einsatzteam nutzt die Zeit und unterrichtet andere Tiertransportfahrer, wie wichtig eine ordentliche Versorgung der Tiere ist. Es verteilt unsere Broschüre „Tipps für LKW-Fahrer“, die wir für unsere Schulungszwecke verwenden und erklärt ihnen die Inhalte. Die Fahrer des polnischen Transportunternehmens ANIMEX, die die lettischen Bullen hergebracht haben, wurden auch darin unterrichtet, wie wichtig die regelmäßige Kontrolle, die Versorgung der Tiere mit Heu und Wasser uvm ist… Solange diese Strecke für Langzeittransporte geöffnet ist, werden wir unser Möglichstes tun, um zu verhindern, dass die Tiere unter der Unwissenheit der Fahrer weiter leiden müssen.