Auch heute ist unser Team wieder vor Ort bei den Bullen aus Lettland, die bereits seit 6 Tagen auf dem Transporter von ANIMEX festsitzen. Sie sind seit dem 20. November unterwegs. Unser Einsatzteam vor Ort und das Team zuhause im Büro versucht alles, um Druck auf die Behörden und involvierten Akteure auszuüben, damit die Tiere enladen und versorgt werden. Die EU-Kommission sagt, dass sie keine Weisungsbefugnis für derartige Einzelfälle an die Mitgliedsstaaten hat. Weder die bulgarischen noch die türkischen Behörden sind bereit, die Verantwortung für die Tiere zu übernehmen. Die Bullen sitzen daher weiterhin im sogenannten „Niemandsland“ fest. Der Hauptschuldige für dieses Drama ist der Händler und Organisator des Transportes, der die armen Tiere auf diese aussichtslose Reise geschickt hat. Die Bullen wurden vor zehn Tagen in Lettland verladen und stehen dicht gedrängt auf dem LKW mit nur begrenztem Zugang zu Wasser und Nahrung.
Am Nachmittag erscheint ein türkisches TV-Team, nachdem am Vortag auch das bulgarische Fernsehen über das Drama berichtet hatte. In einem Interview appellieren wir erneut an ein Einsehen der Verantwortlichen, für die festsitzenden Bullen eine Lösung zu finden und diese unhaltbare Situation zu beenden. Falls weiterhin nichts geschieht, werden die armen Tiere langsam auf diesem Transporter verenden.
Nachdem sich niemand der vor Ort Zuständigen, nicht einmal die Fahrer noch die bulgarischen Amtstierärtze, für die Versorgung der Tiere verantwortlich fühlen, organisiert unser Team wieder Wasser und Futter für die durstigen und ausgehungerten Bullen.
Wiedereinmal sind Tiere Opfer menschlicher Gier und Bürokratie. Dieser Vorfall zeigt deutlich, dass Tierschutz auf solchen Langsteckentransporten, bei denen wichtige Grenzen passiert werden müssen, nicht gewährleistet ist. Denn es gibt zu viele Betrügereien und unvorhersehbare Probleme. Es ist nicht das erste Mal, dass Tiere tagelang an diesem Grenzübergang festsitzen, weil Transportdokumente fehlen oder unvollständig sind!