Heute Abend kam ein 3-köpfiges Team von Eyes on Animals und der Animal Welfare Foundation (Inspektoren aus Kanada, Schweiz und Türkei) an der türkischen Seite der türkisch/bulgarischen Grenze an. Seit Ende 2010 alarmieren die NGO´s die EU und die Türkischen Behörden über die gravierenden Missstände an dieser Grenze – viele Tiertransporte verstoßen gegen die geltenden EU-Gesetzte, dennoch werden sie von den bulgarischen Behörden akzeptiert und es gibt extrem lange Wartezeiten, manchmal sogar mehrere Tag lang, um den türkischen Zoll zu klären und tierärztliche Kontrollen durchzuführen. Die Tiere bleiben während dieser Zeit auf den LKWs ohne Schatten und ohne jegliche Möglichkeit entladen zu werden.
Teams sind immer wieder an diesen Grenzübergang zurückgekehrt, um zu prüfen ob sich die Bedingungen verbessert haben und ob die Behörden und Transportunternehmen notwendige Schritte unternommen haben, um das Tierleid zu verringern.
Als wir spät in der Nacht an der Grenze angekommen waren, beobachteten wir zwei Tiertransporter die am Straßenrand beim Kontrollstall in Kapikule (türkische Grenzseite) warteten. Ein bulgarischer LKW mit slowakischen „Schlachtbullen“ war sehr verdreckt und hatte fast keine Einstreu. Ein Bulle machte einen sehr schlechten Eindruck. Er war kurzatmig und lag mit seinem Kopf flach auf dem Boden. Trotz einer Temperatur von über 28,5° Grad war das Tränkesystem nicht eingeschaltet.
Ein Transporter des Unternehmens Hunland, der Lämmer an Bord hatte, machte auch einen schlechten Eindruck. Da die Lämmer auf 4 Ebenen geladen waren, hatten sie nicht genügend Kopffreiheit. Manche Lämmer stießen sogar mit ihren Rücken an die Decke. Das erschwerte die Belüftung im Innern des LKWs und die Temperaturen und der Ammoniakgestank waren dadurch extrem unangenehm für die Tiere. Die Lämmer hechelten und waren verzweifelt vor Durst. Die Fahrer berichteten uns, dass sie hier den ganzen Tag auf die Klärung der Papiere warten mussten. Sie hatten die Tiere nur für eine Stunde am Stall entladen, die restliche Zeit mussten die Lämmer im Innern des LKWs ausharren.