Während unserer Einsätze an der türkischen Grenze, beobachteten wir viele Tiertransporter aus Ungarn mit schwerwiegenden Gesetzesverstößen. Eine unserer Ideen, wie wir dieses Leiden beenden können, war gemeinsam mit der AWF und den ungarischen Kollegen von Welfarm unser Schulungsprogramm auch der ungarischen Polizei anzubieten. Wir hoffen, durch die Einbeziehung der ungarischen Polizei, die Lage für die Tiere zu verbessern und dass weniger Unternehmen Verstöße gegen die EU-Tierschutzgesetzte riskieren.
Nach einer ersten Präsentation unserer Schulungen vor allen Polizeichefs Ungarns wurde uns gesagt, dass ihnen diese Probleme bekannt sind, sie aber noch nicht die Einzelheiten der Gesetzte kennen, die sie durchsetzten müssen. Und daher wurden die 3 Organisationen gebeten in allen 19 Landkreisen Schulungen für die ungarische Polizei abzuhalten!
Heute fand unsere erste Schulung in Ungarn statt. Wir unterrichteten 21 Autobahnpolizisten in Teska´nd, etwa 2 Stunden südlich von Budapest. Am Vormittag hielten wir den theoretischen Teil in deren Konferenzraum ab und am Nachmittag stoppten wir auf den Autobahnen zwei ungarische Tiertransporter. Einer hatte Schweine auf einem Langzeittransport nach Moldawien geladen, eine geschätzte Fahrtzeit von 23,5 Stunden. Wir waren positiv überrascht – der LKW war modern und in gutem Zustand(Belüftung und Tränkesystem funktionierten) und die Ladedichte und der Zustand der Tiere entsprachen der EU-Norm. Die Fahrer hatten eine Leiter dabei und boten der Polizei an, auch die Tiere auf den oberen Ladeebenen zu kontrollieren. Der zweite LKW war leer aber verdreckt. Der Fahrer behauptete die Waschanlage vor Ort des Schlachthauses an dem er gerade die Schweine entladen hatte sei kaputt. Er erhielt eine mündliche Verwarnung.
Die Polizei äußerte Interesse an dieser Art von Kontrolle und bestätigte, dass sie bei der nächsten Straßenkontrolle bei der sie einen Tiertransporter stoppen, auch den Zustand der Tiere kontrollierten werden. Wir werden weiterhin mit ihnen in Kontakt bleiben.