Das größte Problem bei Geflügeltransorten im In- und Ausland sind die ungeeigneten Transportbehältnisse. Der Großteil der Transportbehälter gewährt keinen Zugang zu den Tieren während des Transportes (obwohl dies laut EU-Gesetz zwingend erforderlich ist). Sind die Transportkisten erst einmal auf dem Transporter geladen, gibt es keine Möglichkeit verletzten oder kranken Tieren zu helfen. Sie müssen stundenlang ohne jegliche Versorgung oder Nottötung ausharren. Die Luftzufuhr ist ebenfalls ein sehr großes Problem, sowie die viel zu geringe Kopffreiheit. Vor allem die Tiere, die in den Mittelgängen gestapelt sind leiden unter der mangelnden Luftzufuhr, was zu Überhitzung und Ersticken führt. Das Foto links unten zeigt die typischen Transportkisten für Geflügel in der EU.
Heute entdeckt das EonA/AWF-Team einen türkischen Geflügeltransporter auf dem Weg ins Schlachthaus. Der Transporter hat zu jedem Käfig einen direkten Zugang und zwischen den beiden gestapelten Reihen ist eine Art Korridor durch den die Käfige von beiden Seiten belüftet werden. Der Fahrer des Transporters lädt unser Team ein, alles genau anzuschauen. Das Beladen des Transporters geschieht durch die seitlichen Türen der Käfige. Das verhindert die brutale Prozedur und Verletzungen wie bei Käfigen, die von oben beladen werden und die Tiere kopfüber in die Käfige gedrückt werden. Der Transporter wird mit 4000 „ausgedienten” Zuchthühnern und Hähnchen beladen. Wir dokumentieren das Design der Käfige, die Verladung und den Korridor, um das als Verbesserungsbeispiel der Hühnerindustrie in der EU zu zeigen. Das System des türkischen Transporters muss an die EU-Normen und Schlachthofeinrichtungen angepasst werden, aber es ist ein Positivbeispiel wie das Tierwohl während des Transportes verbessert werden kann. Diese Vorteile sollten auf jeden Fall kopiert werden!