Heute besucht das EonA/AWF-Team einen „Straßenmarkt“ für Tiere in Bursa. In vielen Dörfern und Städten in der Türkei gibt es sogenannt Verkaufsstraßen, an denen Tiere zum Verkauf angeboten werden. Hier kann man ein Paar Schafe, Ziegen oder Rinder für die sofortige Schlachtung oder die spätere Verarbeitung erwerben. Für gewöhnlich ist es eine Straßenzeile mit vielen aneinandergereihten Ställen. Vor dem Laden sitzt der Besitzer der Tiere und wartet auf Kundschaft. Der Laden selbst besteht aus Ställen und Pferchen in denen die Tiere untergebracht sind. Die Haltungsbedingungen der meisten Schafe sind gut – es gibt Einstreu, ausreichend Platz, Schatten, sauberes Wasser und Muttertiere mit ihren neugeborenen Lämmern stehen nicht zum Verkauf. Aber die Haltungsbedingungen der Rinder und der jungen Kälber sind ziemlich schlimm. Sie stehen angebunden an kurzen Ketten, mit Blick auf eine Betonwand und ohne jegliche Einstreu. Ein Transporter mit Rindern kommt an. Bei der Entladung bleibt ein Rind an einer scharfen Kante der Entladerampe hängen und verletzt sich schwer am Bein. Es blutet sehr stark. Der Besitzer besorgt sofort Stoff um das Bein zu verbinden. Wir können ihn davon überzeugen, das Tier aus der prallen Sonne zu holen und an einem schattigeren Ort im Pferch anzubinden, wo es Einstreu und Wasser hat. Der Besitzer ist dankbar für unsere Hilfe und versichert uns, dass er gut zu seinen Tieren sein wird. Wieder zeigt sich, dass durch Bildung und gegenseitigen Respekt kleine Tierschutzverbesserungen erreicht werden können.