Anfang Juli erhielt Eyes on Animals von Kollegen der Animal Welfare Foundation die Information, dass ein bulgarischer Transporter auf dem Weg in die Niederlande (Putten) ist, um Nerze für eine Pelztierfarm in Griechenland zu laden. Auf Grund der ungeeignet erscheinenden Transportbehältnisse und fehlerhaften Papiere informiert Eyes on Animals die zuständige Veterinärbehörde (NVWA), damit diese den Transporter und die Tiere vor der Ausreise inspiziert. Auch ein Team von Eyes on Animals fährt deshalb nach Putten.
Da der Farmen nicht genau sagen konnte, wann die Beladung stattfinden wird, „genehmigten“ die Inspektoren der NVWA den Transport auf Grundlage eines Testaufbaus. Diese Versuchsanordnung bestand aus ein paar Stapeln leerer Käfige im Transporter – gesichert durch einen Holzbalken und Kabelbindern. Wir finden das inakzeptabel, vor allem weil der Transport unter extremen Bedingungen stattfindet. Die Käfige sind sehr klein, die Transportzeit extrem lange (>32 Stunden), die Belüftung ist begrenzt und ein erheblicher Teil des Transports findet bei Temperaturen über 30 Grad statt. Obwohl bekannt ist, dass Nerze schnell unter Hitzestress leiden. Wir finden es auch sehr schade, dass der Farmer und die NVWA einen anderen Ort zur Kontrolle des Testaufbaus gewählt haben, nur damit wir nicht dabei sein können. Der niederländische Verband der Pelztierzüchter (NFE) hatte dem Nerzfarmer geraten, Eyes on Animals an der Kontrolle nicht teilnehmen zu lassen.
Wir haben am 9. Juli 2018 bei der NVWA eine Beschwerde eingereicht. Am 27. August erhielten wir dann diese enttäuschende und dürftige Antwort:
“Zwei Inspektoren der NVWA führten bei der Nerzfarm in Putten eine Kontrolle durch. Das (leere) Fahrzeug für den Transport der Nerze wurde von uns kontrolliert und genehmigt. Zu dem Zeitpunkt waren keine Tiere geladen, aber da das Fahrzeug den gesetzlichen Anforderungen entprach, sahen die Inspektoren keine Veranlassung für weitere Untersuchungen.”